Katholische Kirche St. Jakobus
Unterkirnach und der Nachbarort Vöhrenbach liegen beide am Jakobsweg. In der Unterkirnacher St. Jakobus-Kirche erinnert die farbige Holzfigur des Apostels Jakobus mit der Jakobsmuschel am Hut an diesen uralten Pilgerweg. Die erste Kapelle in Unterkirnach wurde 1650 von den hier ansässigen Zisterziensermönchen an der Stelle des derzeitigen Rathauses erbaut, deren Grundstein ist im Flur des Rathauses eingemauert. 1714 brannte dieses Kapelle ab und 1715 entstand an der Stelle der heutigen Kirche die erste Kirche Unterkirnachs. Von weither sichtbar erhob sich über dem Langhaus ein Reiterturm. Trotz der Schlichtheit des Bauwerks war der Innenraum geprägt durch den Formenreichtum der Barockzeit. Im Frühjahr 1902 begannen die Abbrucharbeiten, da man ein stattlicheres Gotteshaus, das Platz für mehr Gläubige hatte, haben wollte.
Am 23. Juni 1907 fand die Einweihung der heutigen, neugotischen St. Jakobus-Kirche statt. Die Neu-Ausschmückung der Kirche mit Farbfenstern, nach der Zerstörung der alten Fenster Ende des 2. Weltkrieges, erfolgte in 2 Zeitstufen. Die Fenster des Chorraums wurden vom Glasmaler Maximilian Bartosz (1913 - 2000) in Glasschnitttechnik geschaffen. Die Fenster im Kirchenschiff gestaltete Jahre später der Künstler Valentin Feuerstein (1917-2000) in einer alten Technik, in der durchgefärbte Glassegmente bemalt wurden. Heute noch sind diese Fenster in der Kirche zu bewundern. Dazu auch die Figur des Apostels Jakobus, eine Arbeit des Villinger Meisters Metzger. Im rechten Seitenschiff fällt eine Darstellung des Hl. Wendelins auf, vermutlich ein Werk der Schnitzerfamilie Faller aus St. Peter. Die Figur des St. Wendelins stammt noch aus der Vorgängerkirche und ist das älteste Kunstwerk in unserer Kirche.