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Geschichte der Gemeinde

Unterkirnach – eine wechselvolle Geschichte

Erst als Napoleon I. in den Krieg zog. Änderte sich alles. Er übergibt 1805 den Breisgau an Baden und Württemberg. Villingen und Unterkirnach werden württembergisch. In der Folge kommt es wieder zu Gebietsstreitigkeiten. Letztendlich wurde die links der Brigach liegenden Gemeinden Gaden zugesprochen. Württemberg wurde anderes entschädigt. Trotzdem kam Villingen mehrmals um die Rückgabe verschiedener Ort nach, darunter auch Unterkirnach. Großherzog Karl von Baden lehnte ab – Unterkirnach war selbstständig. Mit der Selbstständigkeit kam der wirtschaftliche Erfolg. Bereits 1820 wurden die ersten Unterkirnacher Orchestrien auf den Markt gebracht und bis wie in das 20. Jahrhundert war der Handel mit Unterkirnacher Orchestrien ein blühender, stetig wachsender Geschäftszweig. So begann auch die Entwicklung Unterkirnachs zur Wohn- und Tourismusgemeinde. Die 1969 eingeleitete Verwaltungsreform in Baden-Württemberg brachte auch für Unterkirnach wieder Jahr der Unsicherheit, bis der Landtag im Juli 1974 die Selbstständigkeit bestätigte. Mit großer Umsicht gilt unser derzeitiges Schaffen und Tun dem Erhalt und der Erweiterung des bisher Geschaffenen, der Tourismus- und Wirtschaftsförderung sowie der Steigerung des Wohn- und Freizeitwertes zum Wohle unserer Gemeinden.

Napoleon sei Dank - Eigentlich führten die napoleonischen Kriege dazu, dass Unterkirnach heute eine eigenständige Kommune ist. Zuallererst wohl waren es die Besitzungen der Herren von Roggenbach. Zumindest tritt dieser Name als Ortsbezeichnung urkundlich erst mal im Jahr 1120 in den Büchern des Klosters St. Blasien in Erscheinung. Heute erinnert nur noch der Roggenbachweg an die möglichen Begründer. Erst 1244 taucht zum ersten Mal der Name Kürnach (nach einer Adelheidis de Kürna) in einer Urkunde auf. Sehr wechselvoll verläuft dann auch die Ortsgeschichte, zu der die beiden sich nicht sehr wohlgesonnenen Klöster Tennenbach und St. Georgen ihren Teil beitrugen.

Ständiger Zankapfel war das heutige Gebiet von Unterkirnach und Oberkirnach, wobei es vordergründig um das Besitztum Werher von Roggenbachs ging, bis endlich 1187 Papst Clemens III. höchstpersönlich eine Entscheidung traf. Sein Schiedsspruch regelte die Besitzverhältnisse: Das Benediktinerkloster St. Georgen wird Eigentümer der strittigen Region, das bei Freiamt gelegene Zisterzienserkloster Tennenbach wir deren Pächter. Jetzt endlich kommt auch die weitere Besiedlung in Bewegung. Die weltliche Macht lag damals in den Händen derer von Kürneck, auch als Vögte von Schwenningen bekannt. Später tauchte in Urkunden dann nur noch die Bezeichnung Burg Kürneck auf.

Der Schiedsspruch des Papstes war nicht von langer Dauer. 1275 eskalierten die Spannungen zwischen den Tennenbacher Zisterziensern und der sich immer mehr ausdehnenden Stadt Villingen. Wahrscheinlich der Auseinandersetzungen müde, verkaufte Abt Michael von Tennenach 1506 die Rechte an der Unteren Vogtey der Kürna an die Stadt Villingen. Ganze 300 Jahre, in denen Unterkirnach immer größer wurde, dauerte die Abhängigkeit von der Stadt Villingen an.